
Dieses herzhafte Oyakodon rettet mir seit Jahren die Abendessen unter der Woche. Der Name "Oyakodon" bedeutet wörtlich "Eltern-und-Kind-Reisschale" und steht für die Kombination aus Hühnchen und Ei, die dieses Gericht so besonders und tröstlich macht.
Ich habe Oyakodon während einer besonders hektischen Arbeitswoche entdeckt, als ich was Schnelles aber Sättigendes brauchte. Jetzt ist es mein Lieblingsessen für Tage, an denen ich was Gutes möchte, aber keine Lust auf kompliziertes Kochen habe.
Zutaten
- Hühnerkeulen: Bleiben saftiger als Brustfleisch und schmecken kräftiger
- Eier: Leicht verquirlt für die seidig-cremige Konsistenz, die Oyakodon ausmacht
- Dashi oder Hühnerbrühe: Bildet die herzhafte Grundlage der Soße
- Zwiebeln: Geben beim Kochen eine natürliche Süße ab
- Mirin: Bringt natürliche Süße und Tiefe in die Soße
- Sojasoße: Sorgt für den wichtigen herzhaften Umami-Geschmack
- Reiswein: Macht das Hühnchen zart und bringt Komplexität ins Gericht
- Zucker: Gleicht die herzhaften Komponenten für den authentischen Geschmack aus
- Frühlingszwiebeln: Für frische Farbe und Geschmackskontrast
- Gekochter Reis: Am besten japanischer Rundkornreis für die echte Textur
Schritt-für-Schritt Anleitung
- Hühnchen marinieren:
- Schneide Hühnerkeulen in 2,5 cm große Würfel für schnelles, gleichmäßiges Garen. Gib sie in eine Schüssel und beträufle sie mit Reiswein. Das gibt nicht nur Geschmack, sondern macht das Fleisch auch zarter. Der Alkohol im Reiswein hilft, die Proteine aufzubrechen.
- Eier vorbereiten:
- Schlage zwei große Eier in eine Schüssel und verquirle sie nur etwa zu zwei Dritteln. Eigelb und Eiweiß sollten teilweise vermischt, aber nicht komplett verbunden sein. Das schafft tolle Texturen im fertigen Gericht - manche Teile cremig, andere deutlicher erkennbar. Diese unvollständige Vermischung ist wichtig für die echte Textur.
- Brühe zubereiten:
- Vermische in einer kleinen Pfanne (etwa 18 cm Durchmesser) Hühnerbrühe oder Dashi mit Sojasoße, Mirin und Zucker bei mittlerer Hitze. Rühre, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat. Die kleine Pfannengröße ist bewusst gewählt, da sie die perfekte Tiefe zum Kochen schafft.
- Zwiebeln garen:
- Gib die dünn geschnittenen Zwiebeln in die köchelnde Brühe und verteile sie gleichmäßig. Lass sie etwa eine Minute weich werden. Sie garen dann weiter mit dem Hühnchen. Die Zwiebeln nehmen die Aromen der Brühe auf und geben ihre natürliche Süße an die Soße ab.
- Hühnchen garen:
- Verteile das marinierte Hühnchen in einer einzelnen Schicht in der Pfanne. Lass es ungestört 2 Minuten garen, bevor du jedes Stück wendest. Das Hühnchen sollte jetzt fast durch sein, wird aber mit den Eiern fertig garen.
- Eier hinzufügen:
- Gieße die teilweise verquirlten Eier in kreisenden Bewegungen über Hühnchen und Zwiebeln. Lass sie etwa 2 Minuten garen, bis sie größtenteils fest, aber an manchen Stellen noch leicht flüssig sind. Für vollständig gegarte Eier einfach einen Deckel für eine weitere Minute drauflegen.
- Schüssel zusammenstellen:
- Während die Eier garen, bereite deine Servierschüssel mit frisch gekochtem, heißem Reis vor, der gleichmäßig am Boden verteilt ist. Der Reis sollte leicht festgedrückt, aber nicht komprimiert sein, damit die Soße eindringen kann.
- Sofort servieren:
- Schiebe mit einem Pfannenwender vorsichtig die gesamte Hühnchen-Ei-Mischung mit der ganzen sämigen Brühe direkt auf den wartenden Reis. Garniere mit fein gehackten Frühlingszwiebeln. Sofort servieren, solange die Eier noch weich sind und die Soße in den Reis einziehen kann.

Mein Lieblingsteil beim Zubereiten von Oyakodon ist, zu beobachten, wie sich die Eier langsam von flüssig zu seidig weichen Flocken verwandeln. Meine japanische Nachbarin zeigte mir dieses Gericht zum ersten Mal und betonte, dass die Eier nie komplett durchgaren sollten. Diese seidige Textur schafft den Zauber, der dieses Gericht in Japan so beliebt macht – und jetzt auch bei mir zuhause.
Die kulturelle Bedeutung
Oyakodon hat einen besonderen Platz in der japanischen Küche und Kultur. Der Name selbst, "oyako" für Eltern und Kind, bezieht sich auf die Kombination aus Huhn und Ei. Diese poetische Namensgebung spiegelt die japanische Wertschätzung für Symbolik im Essen wider. In Japan gilt Oyakodon als das ultimative Wohlfühlessen, das sowohl in Haushalten als auch in spezialisierten Restaurants serviert wird. Das Gericht entstand während der Meiji-Zeit und wurde als schnelle, nahrhafte Mahlzeit beliebt, die hungrige Arbeiter satt machte.
Alternativen bei den Zutaten
Wenn du keinen Reiswein findest, funktionieren trockener Sherry oder chinesischer Reiswein genauso gut und machen das Fleisch zart. Für eine alkoholfreie Option nimm einen zusätzlichen Esslöffel Brühe mit einem Teelöffel Reisessig. Hühnerbrust kann die Keulen ersetzen, aber kürze die Garzeit etwas, damit sie nicht austrocknet. Für eine vegetarische Version eignen sich feste Tofuwürfel überraschend gut, da sie die aromatische Brühe aufsaugen. Wenn keine Dashi-Brühe verfügbar ist, gibt Hühner- oder Gemüsebrühe mit einem kleinen Stück Kombu-Alge die nötige Tiefe.
Perfekte Reiszubereitung
Die Grundlage für ein exzellentes Oyakodon liegt im richtig gekochten Reis. Japanischer Rundkornreis sollte mehrmals gespült werden, bis das Wasser klar ist, um überschüssige Stärke zu entfernen. Nach dem Kochen lass den Reis 10 Minuten mit geschlossenem Deckel ziehen, bevor du ihn auflockerst. Das schafft die ideale Textur, um die herzhafte Brühe aufzunehmen, ohne matschig zu werden. Jedes Korn sollte weich, aber dennoch fest sein. Zimmerwarmer Reis nimmt die Soße nicht richtig auf, deshalb serviere Oyakodon immer über frisch gekochtem, heißem Reis.
Serviervorschläge
Oyakodon steht traditionell als komplette Mahlzeit für sich, aber leichte Beilagen können das Erlebnis bereichern. Eine kleine Schale Misosuppe bietet eine ergänzende herzhafte Komponente. Schnell eingelegte Gurken sorgen für eine erfrischende Abwechslung zwischen den Bissen. Für einen frischen Kontrast serviere dazu einen einfachen grünen Salat mit Reisessig und Sesamöl. Im Sommer passt ein kaltes Glas Mugicha (Gerstentee) wunderbar zu den warmen, herzhaften Aromen des Oyakodon.

Häufig gestellte Fragen
- → Was ist Oyakodon?
Oyakodon ist eine traditionelle japanische Hühner- und Reisschale, die in einer herzhaft-süßen Brühe gegart wird. Sie wird gerne als schnelles, wohltuendes Essen serviert.
- → Wie lange dauert die Zubereitung?
Oyakodon ist in nur 15 Minuten fertig, perfekt für eine schnelle Mahlzeit.
- → Welche Zutaten brauche ich für Oyakodon?
Du brauchst Hähnchenschenkel, Eier, Dashi oder Hühnerbrühe, Sojasoße, Mirin, Zucker, Zwiebeln und gekochten Reis.
- → Kann ich Zutaten ersetzen?
Ja, anstelle von Frühlingszwiebeln kannst du Petersilie verwenden und Gewürze wie Sojasoße und Zucker je nach Geschmack anpassen.
- → Wie bewahre ich übrig gebliebenes Essen auf?
Bewahre Reste in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank bis zu 4 Tage auf. Zum Aufwärmen kannst du die Mikrowelle oder den Herd nutzen.